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Fußballstadion in München füllen.“

 

Derzeit bemüht sich das Unternehmen, den Markt in Ungarn aufzurollen. Auch in Österreich war Innoflex aktiv, so dass Verbraucherschützer der Arbeiterkammer Vorarlberg bereits warnten: „Die Einzigen, deren Traum vom schnellen und einfach verdienten großen Geld in Erfüllung geht, sind wahrscheinlich jene, die an der Spitze dieses Systems stehen.“

 

Wegener sieht dies genauso. „Es ist das System der fortlaufenden Provisionen, das die Menschen anzieht und sie dazu bringt, Geld einzuzahlen. Sie hoffen, in der Pyramide schnell nach oben zu kommen.

 

Der größte Teil, vielleicht 95 Prozent, ist aber nach einem Monat wieder ausgestiegen, weil er gemerkt hat, dass hier nichts zu holen ist“, sagt der Experte. Der Kommissar hat bereits 1999/2000 in Sachen Innoflex ermittelt.

 

Auch er glaubt, dass es den Drahtziehern in erster Linie darum geht, Gebühren für den Plastikkoffer und Schulungen zu kassieren. Juristisch würde es sich damit um ein Pyramidensystem handeln, das darauf angelegt ist, sich selbst zu multiplizieren und daraus Gewinne zu erzielen – unabhängig vom Absatz irgendwelcher Produkte.

 

Solche Pyramidensysteme sind in Deutschland verboten, die Drahtzieher können zwei Jahre hinter Gitter wandern. Im Fall Innoflex hat der Staatsanwalt inzwischen Anklage erhoben. Das Landgericht Berlin entscheidet, ob den Hintermännern Robert und Thomas Mundt der Prozess gemacht wird.

Das Bruderpaar hält derzeit etwa 90 Prozent am Kapital der Muttergesellschaft von Innoflex, der United Network Industries (Uni AG).

 

Beide sind im Vorstand der Uni AG. Vorstandsmitglied Martin Rothe sagt zu der Anklage: „Wir haben nichts Unrechtes getan.“ Um dies dokumentieren zu können, wünsche sich die Uni AG sogar einen Prozess.

 

Rothe prophezeit dem Unternehmen eine große Zukunft. Für 2007 ist der Börsengang geplant. Der Umsatz, im Jahr 2002 bei 12 Millionen Euro, soll bis dahin auf 452 Millionen Euro klettern. Das sei möglich, weil die Uni AG jetzt über eine eigene Strom- und Telefontochter verfügt und die Vertriebstochter Innoflex nicht mehr die Verträge von anderen Anbietern vermitteln müsse.

 

Derzeit sammelt die Uni AG 50 Millionen Euro über den Verkauf von Genussrechten und Genussscheinen bei Anlegern ein. Im Emissionsprospekt findet sich ein Bild von der Landung der amerikanischen Astronauten auf dem Mond. Das Foto ist unterlegt mit einem Zitat von Vorstandschef Robert Mundt: „Dinge, die wir uns vorstellen und träumen können, sind auch realisierbar – dabei ist keine Vision zu groß“, heißt es da.

 

Die Fakten sehen nüchterner aus: Im März bezifferte die Innoflex-Mutter Uni AG die Zahl der Vertriebsleute auf 35.000. Rothe sagt, er hätte in seinem Computer sogar „75.000 Namen“.

 

Gleichzeitig ist im Emissionsprospekt der Uni AG von mehr als einer Million Vertragsabschlüssen die Rede. Rechnet man mit 35.000 Vertriebsleuten, wären dies pro Nase nicht einmal 30 Verträge – bei Provisionen, die pro Vertrag vielleicht gerade ein Abendessen hergeben.


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